Der ZF Konzern, als Automobilzulieferer, steht vor einer seiner größten Umbrüche auf dem Weg zur Elektromobilität und in Richtung des autonomen Fahrens. Von diesem radikalen Umbau sind bundesweit alle Werke des Konzerns betroffen. Bereits 2020 hatte der Konzern angekündigt, weltweit bis zu 15.000 Arbeitsplätze, davon die Hälfte in Deutschland, abbauen zu wollen. Nach massiven Protesten der ZF Beschäftigten wich die Konzernleitung zunächst davon ab und unterzeichnete einen Tarifvertrag zur Transformation und damit eine bundesweite Beschäftigungssicherung bis Ende 2022. Die Nürnberger Gießerei war trotzdem weiterhin massiv von Stellenabbau bedroht.
Nach langen und zähen Verhandlungen ist es dem Betriebsrat zusammen mit der IG Metall gelungen, einen von der Unternehmensleitung geforderten Gehaltsverzicht abzuwenden und eine Zukunftssicherung bis Ende 2027 zu vereinbaren. Darüber hinaus werden ab dem kommenden Jahr die Gespräche zu alternativen Produkten, die nach 2027 in Nürnberg gefertigt werden können, aufgenommen.
Damit die neue Getriebegeneration in Nürnberg wettbewerbsfähig gefertigt werden kann, werden 70 Millionen Euro in die Gießerei investiert, einige Prozesse automatisiert und ein Teil der Bearbeitung fremd vergeben. Ein Wermutstropfen bleibt jedoch, denn damit einhergehend, werden nach heutigen Planungen ca. 200 Arbeitsplätze wegfallen. Allerdings wird es in Nürnberg keine Kündigungen geben. Der Abbau wird über mehrere Jahre durch natürliche Fluktuation sowie durch Altersteilzeit- und Freiwilligenprogramme stattfinden.
Betriebsrat und IG Metall sehen die getroffene Einigung als großen Schritt in die Zukunftsfähigkeit und zum langfristigen Erhalt der Nürnberger Gießerei.