Die IG Metall Nürnberg hat die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Metall- und Elektroindustrie in Nürnberg zum Warnstreik mit Kundgebung in der Südstadt aufgerufen. Dem Aufruf folgten 3.500 Metallerinnen und Metaller. Sie nahmen lautstark an der Kundgebung teil und machten Druck für ihre Tarifforderung: 7 Prozent mehr Geld und 170 Euro mehr Ausbildungsvergütung.
In drei Demonstrationszügen sind die Beschäftigten zum Kundgebungsort gezogen. Robert Bosch demonstrierte zusammen mit ZF Gusstechnik und Federal Mogul. Die Beschäftigten der MAN SE demonstrierten zusammen mit den Beschäftigten von Siemens Energy K. Der dritte Demonstrationszug brachte die Kolleginnen und Kollegen von Innomotics, Siemens Mobility, Siemens H und Landis+Gyr zur Kundgebung.
„Die Beschäftigten brauchen jetzt mehr Geld in der Tasche, um den deutlichen Anstieg der Verbraucherpreise der letzten Jahre zu verkraften. Das bisherige Angebot der Arbeitgeber von 1,7% in neun Monaten und eine weitere Erhöhung von 1,9 % 12 Monate später bei einer Laufzeit von insgesamt 27 Monaten ist viel zu niedrig, die Erhöhungen kommen zu spät und die Laufzeit ist zu lang. Die Metallerinnen und Metaller gehen heute auf die Straße, um unserer Forderung nach 7 Prozent mehr Geld und 170 € mehr Ausbildungsvergütung zu unterstützen!“ so Andreas Weidemann, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Nürnberg. „Die Tarifrunde spitzt sich weiter zu! Wenn die Arbeitgeber bei ihrem bisherigen unakzeptablen Angebot bleiben, sind Tageswarnstreiks und Urabstimmung nicht mehr ausgeschlossen“, so Weidemann weiter.
Seit dem Ende der Friedenspflicht am 29. Oktober 2024 um 0 Uhr finden bayernweit Warnstreiks in den Betrieben der Metall- und Elektroindustrie statt. Die IG Metall erhöht so den Druck auf die Arbeitgeber, um ihre Forderung nach 7 Prozent mehr Geld und 170 Euro mehr Ausbildungsvergütung zu untermauern. Die Warnstreiks sind notwendig geworden, da am 15. Oktober 2024 die Arbeitgeber der bayerischen Metall- und Elektroindustrie (vbm) nur mit einem unzureichenden Angebot auf die IG Metall zugegangen ist. So boten die Arbeitgeber erst nach neun Nullmonaten eine Tabellenerhöhung um 1,7 Prozent ab Juli 2025 und weitere 1,9 Prozent ab Juli 2026 bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von 27 Monaten an. Bei der Ausbildungsvergütung signalisiert der vbm Bereitschaft, über eine überproportionale Erhöhung zu reden, ohne eine konkrete Zahl anzubieten. Weiterhin fordert der vbm seinerseits eine dauerhafte automatische Differenzierung der jährlichen Sonderzahlung tarifliches Zusatzgeld (T-ZUG) B sowie eine Ausweitung des Differenzierungsvolumens. Nach einem ersten Warnstreik mit Frühschluss am 31. Oktober 2024 bereitet sich die IG Metall Nürnberg auf weitere Arbeitsniederlegungen bis hin zur Urabstimmung vor.