Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie 2022

Warnstreik im Nürnberger Land: Arbeitgeber streiten - wir streiken!

Nach der erfolglosen vierten Tarifverhandlung am Dienstagabend setzt die IG Metall in Bayern ihre Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie am Mittwoch unmittelbar fort. Im Nürnberger Land waren die Beschäftigten von EMUGE, Sumitomo Demag, Diehl Brass Solutions, Diehl Schmiedetechnik, Diehl Defence, Tadano Faun, Suspa, Agco und Franken aufgerufen ihre Arbeit niederzulegen, um vor dem Haupteingang von EMUGE in Lauf an der Pegnitz zu demonstrieren.

Dem Aufruf folgten 840 Beschäftigte und unterstrichen damit erneut die Forderung der IG Metall: Wir wollen 8 Prozent mehr Geld!

Gute Stimmung in Lauf an der Pegnitz, jetzt braucht es aber auch ein ordentliches Angebot!

Andreas Weidemann, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Nürnberg, berichtete von der vergangenen 4. Tarifverhandlung und der Blockadehaltung der Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie. Die Verhandlung war am Vorabend in München ohne nennenswerte Fortschritte zu Ende gegangen. Die Arbeitgeber verweigern sich einer dauerhaften Anhebung der Entgelttabellen. Durch diese Verweigerungshaltung der Arbeitgeberverbände spitzt sich die Tarifrunde weiter zu! Statt Teil der Lösung, wollen sie scheinbar Teil des Problems sein.

Das die Beschäftigten ein Angebot erwarten und ungeduldigt werden, wurde schnell deutlich. Peter Liebl, Betriebsratsvorsitzender von EMUGE, zeigte sich wütend, dass die Arbeitgeber auch in der 4. Tarifverhandlung kein konstruktives Angebot vorgelegt haben. Jörg Michl, Vertrauenskörperleiter bei Diehl Brass Solutions, erinnerte daran, wer das Rad im Betrieb am laufen hält: die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Auch die IG Metall Jugend ist bereit für die weitere Auseinandersetzung. Melina Bayer, Betriebsrätin bei Diehl Brass Solutions, brachte die aktuelle Situation auf den Punkt: „Die Arbeitgeber wollen es wissen, aber wir wollen es auch wissen!“

Daher gilt es jetzt: wir müssen unsere Warnstreiks verstärken! Neben Warnstreiks sind jetzt auch 24-Stunden-Warnstreiks oder die Urabstimmung keine Tabuthemen. Alles Optionen liegen auf dem Tisch und werden genutzt, wenn die Arbeitgeber ihre Verweigerungshaltung nicht aufgeben.